Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für menstruierende Frauen täglich 15 mg Eisen über die Nahrung aufzunehmen, wobei nur 1 – 1,5 mg Eisen über den Darm aufgenommen werden können (1, 4).

Der Körper verfügt über ein geniales Recyclingsystem, indem er Eisen aus alten Zellen herausfiltert und dem Körper erneut zur Verfügung stellt. Jedoch muss der tägliche Verlust von Eisen über den Darm, die Harnwege, die Haut sowie durch die Menstruation über die Ernährung ausgeglichen werden (4).

Der tägliche Bedarf an Eisen liegt somit bei einer Frau mit 70 kg bei ca. 1 mg und erhöht sich bei einem durchschnittlichen 28-Tage-Menstruationszyklus mit normalem Blutverlust (ca. 30 ml) um 0,5 mg Eisen pro Tag. So kann der Verlust an Eisen durch eine gezielte Nahrungsmittelauswahl ausgeglichen werden (4).

Eine stärkere und längere Menstruationsblutung (> 80 ml) kann die Eisenspeicher erschöpfen und einen Eisenmangel auslösen. Dieser Verlust an Eisen kann über die Nahrung alleine nicht kompensiert werden.  (2, 3, 5)

Daher ist eine eisenreiche Ernährung einerseits eine vorbeugende Maßnahme, um einen Eisenmangel bei einem normalen Verlust an Menstruationsblut zu verhindern und andererseits der erste Schritt in der Behandlung eines leichten Eisenmangels. Bei stärkerem Mangel ist eine ärztlich verordnete Substitution mit Eisen (hochdosierte Tabletten, Infusionen) notwendig (4).

Die Aufnahme von Eisen ist ein komplexer Mechanismus und von mehreren Faktoren abhängig wie z.B.

  • dem individuellen Versorgungsstatus mit Eisen (Speicher)
  • dem Eisengehalt der verzehrten Nahrung
  • der Bioverfügbarkeit des Eisens in der Nahrung
  • der individuellen Fähigkeit zur Eisenaufnahme im Darm

 

Quellenangaben und Literaturhinweise

(1) Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (2021): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2. Auflage, 7. aktualisierte Auflage 2021/2022

(2) Breymann, C., Römer, T., & Dudenhausen, J. W. (2013). Treatment of Iron Deficiency in Women. Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 73(3), 256–261. https://doi.org/10.1055/s-0032-1328271

(3) Robert Koch-Institut (2020): Gesundheitsberichterstattung des Bundes gemeinsam getragen von RKI und DESTATIS. Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland, Berlin

(4) Weiss I., Gasche C. (2019): Ernährung bei Eisenmangel, Facultas maudrich, 3. Auflage, S. 144

(5) Mansour, D., Hofmann, A., & Gemzell-Danielsson, K. (2021). A Review of Clinical Guidelines on the Management of Iron Deficiency and Iron-Deficiency Anemia in Women with Heavy Menstrual Bleeding. Advances in therapy, 38(1), 201–225. https://doi.org/10.1007/s12325-020-01564-y